Zeitenwende - oder meine pazifistische Gedankenwelt kommt ins Wanken?
Bis zum 24. Februar 2022 war Pazifismus noch ganz einfach. Keine Waffenlieferungen, ziviler Ungehorsam statt Verteidigungskrieg und komplettes Wirtschaftsembargo, so war die Lösung.
Das Lied "Meine Söhne nicht" spricht vielen Eltern aus der Seele, doch der Sohn sagt, selbstverständlich würde er für das Land, die Familie, die Freunde, die Freiheit, die Gerechtigkeit und die Zukunft kämpfen.
Klar war auch, keine Waffenlieferungen in Kriegsgebiete, doch beim Anblick der Kriegsverbrechen in der Ukraine kommen Zweifel auf. Ein Land wehrt sich gegen einen Angriffskrieg, opfert Menschenleben für die Demokratie und den Frieden in Europa, für die Freiheit und Gerechtigkeit und die Zukunft der Bevölkerung. Ist es nun Pflicht entsprechendes Material zu liefern oder bleibt die Überzeugung - jede Waffe bringt nur noch mehr Leid, Tod und Trauer?
Man könnte sich nun das Szenario vorstellen, ziviler Ungehorsam in einem Land, das von einem Autokraten annektiert wurde. Wieviel ziviler Ungehorsam ist möglich? Was wird erreicht? Und vor allem, was passiert mit den Ungehorsamen?
Ein komplettes Wirtschaftsembargo greift nicht nur das betroffene Land an, auch die Wirtschaft der Länder, die Handelsverbote aussprechen werden geschwächt und können evtl. nicht mehr in dem gewünschten Umfang helfen. Eine Ausrede um weiterhin unseren Lebensstandard zu halten?
Viele Fragen bewegen uns. Sicher wird es keine einfache und wahrscheinlich auch keine einheitliche Antwort geben. Diskussion hilft aber Strukturen in unsere Emotionen und Gedanken zu schaffen.
Zu diesem Thema möchten wir an 25.05.2022 ab 19:30 Uhr bei Dimos im Theaterheim in Lützelburg einen überparteilichen Stammtisch veranstalten und mit Ihnen diskutieren.
Christine Grieshaber Schriftführerin SPD Gablingen 17-04-2022