Der Klimawandel trifft Frauen im globalen Süden besonders hart – Warum?
Dürreperioden aber auch Extremwetterereignisse führen zu Ernteausfällen. Die knappe Nahrung wird zuerst an Jungen und Männer verteilt. Um die Zahl der zu versorgenden Familienmitglieder zu reduzieren, werden Mädchen in Kinderehen verheiratet. Missernten und Ernteausfälle führen nicht nur zu Defiziten bei der Selbstversorgung, auch Einnahmen fehlen. Frauen und Mädchen werden zur Prostitution gezwungen um Einkünfte zu kompensieren.
Die prekären wirtschaftlichen Situationen erhöht die Gewaltbereitschaft, deren Opfer vor allem Mädchen und Frauen sind.
Eine weitere Folge des Klimawandels ist, dass Hausarbeit und Landwirtschaft zeitintensiver werden, Mädchen dürfen nicht mehr zur Schulen gehen. Sie müssen zu Hause mitarbeiten, ihnen wird die Chance auf Bildung genommen.
Die weiten Wege zu Wasserquellen erhöhen auch Gefahr für Übergriffe. Hungersnöte und Existenzängste sind die Gründe für Flucht, allerdings sind Flüchtlingsunterkünfte häufig nur für männliche Flüchtlinge eingerichtet. Es gibt keine getrennten Waschmöglichkeiten und Schlafräume, auch dadurch verstärkt sich die Gefahr von Vergewaltigungen erheblich.
Frauen haben weniger Chancen auf Flucht, Flucht kostet viel Geld, das bedeutet, dass den starken Männern die Flucht eher ermöglicht wird.
Durch die Bindung an das Haus erfahren Frauen oft zu spät von Extremwetterereignissen und den daraus resultierenden Gefahren. Sich aus der Gefahrenzone zu bringen ist dann oft nicht mehr möglich ist. Sie haben eine höhere Sterberate.
Frauen haben besondere Hürden, die sie für eine Flucht überwinden müssen. Ungünstige Kleidung, Carearbeit zu Hause - Kinderversorgung und Verantwortung für die Alten erschwert die Flucht. Auch gilt zu bedenken, dass Frauen nicht in allen Ländern das Haus ohne Begleitung verlassen dürfen.