„Gemeinwohl-Ökonomie“ beim Kommunalen Stammtisch der Gablinger SPD

Michael Schnitzlein vom Verein Gemeinwohl-Ökonomie Bayern e.V. Foto: SPD Gablingen

05. Oktober 2019

Michael Schnitzlein vom Verein Gemeinwohl-Ökonomie Bayern e.V. erklärte beim Stammtisch der SPD Gablingen, wie das geht. Aktuell ist ein Produkt, z.B. ein T-Shirt, sehr billig, weil die Solidargemeinschaft die unsichtbaren Kosten (Umweltbelastung, Gesundheitsrisiken...) dafür trägt. Ein ökologisch und unter fairen Bedingungen hergestelltes T-Shirt ist hingegen relativ teuer, weil es unter guten Arbeitsbedingungen und Umweltstandards produziert wird. In der Regel greift der Verbraucher jedoch zum preiswerten, herkömmlichen Produkt.

Was wäre, wenn der Hersteller des umweltfreundlich und fair hergestellten T-Shirts belohnt würde? Mit Hilfe einer zusätzlich zur betrieblichen Handelsbilanz erstellten Gemeinwohlbilanz könnte der Unternehmer z.B. Steuerentlastungen oder andere Belohnungen erhalten. In einer Gemeinwohlbilanz werden die Werte: Ökologische Nachhaltigkeit, Solidarität, Gerechtigkeit, Menschenwürde, Mitbestimmung und Transparenz, von Unternehmen und Institutionen mittels eines standardisierten Prozesses zusammen mit den Mitarbeitern ermittelt und dargestellt. Nebeneffekt: Laut Michael Schnitzlein fragen bereits jetzt junge Fachkräfte bei potentiellen Arbeitgebern nach einer Gemeinwohl-Zertifizierung.

Die anschließende Diskussion zeigte ein sehr unterschiedliches Meinungsbild: Zu langwierig und teuer. Nur schärfere Gesetze helfen gegen die Klimakatastrophe. Aber auch: Das neue Konzept der Gemeinwohl-Ökonomie unterstützt das bisherige marktwirtschaftliche System. Neues denken und wagen, statt ungebremst in die Klimakatastrophe.

Der zweite Themenkomplex beim SPD-Stammtisch war die Kommunalpolitik. Leider gibt es beim Ortszentrum in Gablingen nichts Neues. Ein Teilnehmer riet den Anwesenden, das Ortszentrum solle erst wieder vom neu gewählten Gemeinderatsgremium weiter vorangetrieben werden. Der Baggersee wird evtl. von der Gemeinde erworben. Ein neues Baugebiet und die damit verbundene zusätzliche Flächenversiegelung sowie der Verlust von Ackerland wurden diskutiert. Gleichzeitig gibt es zahlreiche unbebaute Grundstücke in den Kernorten mit teilweise unklarer Rechtslage.

Christine Unglert, Vorstandsmitglied SPD-Ortsverein Gablingen

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