Glasfaserversorgung in Gablingen IV- eine Posse in bislang 5 Akten

Glasfaserversorgung in Gablingen – eine Posse in bislang 5 Akten

Die Beteiligten:

eine Gemeindeverwaltung, die Gutes für die Bürgerinnen und Bürger will

ein Gemeinderat, der Gutes für die Bürgerinnen und Bürger will

ein Glasfaserversorger und Internetanbieter, der Glückritter I, der Gutes für die Bürgerinnen und Bürger will

ein regionaler Internetanbieter, der Glückritter II, der Gutes für die Bürgerinnen und Bürger will

ein überregionaler Internetanbieter, der Platzhirsch, der Gutes für die Bürgerinnen und Bürger will

eine Gemeinde, belebt von Bürgerinnen und Bürgern, die auf eine gute digitale Anbindung warten

Die Szenenbeschreibung

Seit Jahrzenten steht fest, dass Glasfaser im Vergleich zu Kupferdrahtverbindungen die bessere Lösung für die Herstellung der digitalen Verbindungsnetze auch für private Haushalte ist. Gleichwohl wurde, aus welchen - dem gemeinen Volk nicht zugänglichen - Gründen auch immer, diese technische Lösung in den vergangenen Jahrzehnten nicht umgesetzt, von den Regierungen nicht eingefordert und der Bevölkerung nicht nahe gebracht. Der Schrei nach dem Aufbruch in eine neue digitale Zeit ist nun auch in Gablingen angekommen. Gewerbetreibende und auch Privathaushalte wollen sich für die zukünftigen Herausforderungen rüsten. Oder auch nicht.

Der Aufbruch

Ein Glasfaserversorger (Glückritter I) tritt auf den Plan und nimmt erste Kontakte auf – den Bürger'innen und der Gemeindeverwaltung wird die Erstellung einer Glasfaserversorgung für alle Haushalte in Aussicht gestellt. Die Bürger'innen haben sogar die Möglichkeit, sich zwischen zwei verschiedenen Internetanbieter (Glückritter I und Glücksritter II) zu entscheiden. Der bisherige Platzhirsch der digitalen Versorgung ist ein überregionaler Anbieter. Er macht deutlich, dass die Bürger'innen mit dem was sie jetzt haben doch durchaus zufrieden sein können, keine Bestrebungen für einen weiteren Ausbau bestehen und, wer aktuell noch ganz veraltete Verbindungen hinnehmen muss, wird vielleicht in den nächsten Jahren etwas besser versorgt werden. Kupferkabel ist prima ! So das Mantra !

Komplikationen

Die Bürger'innen denken nach, prüfen, was sie vom digitalen Aufbruch halten sollen, sehen günstige Angebote und verstehen, dass Glasfaser die Zukunftslösung für die digitale Versorgung ist. Sie lassen sich von den Glücksrittern anwerben und unterzeichnen Verträge für eine zukünftige Versorgung mit Glasfaser. Argumente werden schon hier getauscht – wer braucht soviel digitale Datenvolumen, steigert ein Anschluss den Wert des Grundstücks, sind die Angebote wirklich günstig? Auch die Gemeindeverwaltung und der Gemeinderat sehen die Vorteile von Glasfaser und die Möglichkeiten, die diese Versorgung eröffnet. Sie entschließen sich zum Vertragsschluss.

Das Problem

Der Platzhirsch erkennt, dass er seine Pfründe verliert, dass Konkurrenz sich aufbaut. Es gibt Gerüchte über Unzuverlässigkeiten, über Unzulänglichkeiten der Glücksritter als neuer Versorger. Die Verwendung von Kupferkabel sei angesichts der tollen Vektorentechnologie gleichwertig und die Bürger'innen würden doch nieeeee so große Datenmengen benötigen. Die Diskussion entbrannt.

Der Höhepunkt

Es muss ein Zaubertrank gewesen sein, oder eine plötzliche Erkenntnis der Mündigkeit der Bürger'innen: der Platzhirsch entschließt sich nach Jahr und Tag, nun doch auch eine Glasfaserversorgung in Gablingen anzubieten. Doch oh weh – die fleißigen Büger'innen haben sich doch in breiter Masse bereits für den Konkurrenten entschieden? Und die, die sich nicht für die neuen Glückritter entschieden haben, brauchen kein Glasfaser. Natürlich fordert der Platzhirsch, die Bürger'innen nicht auf, vertragsbrüchig zu werden. Aber einige fleißige Bürger'innen prüfen bereits, ob sie aus den geschlossenen Verträgen wieder herauskönnen – die vormals Verschmähten werden nun doch umgarnt. Und sie reagieren, wie schön, der Platzhirsch ruft und will seine Kund'innen wieder mit Glasfaser zurückgewinnen! Und die wollen auch! Auch wenn sonst gilt: Verträge sind Verträge, und diese müssen erfüllt werden. Einem Platzhirschen darf man da nichts übel nehmen. Dieser denkt nur im Sinne der Verbraucher, der gute Platzhirsch, der Gute.

Letzer Akt ? Die Katharsis

Der Ausgang unseres Schauspiels ist noch offen: wird es der Platzhirsch schaffen, seine Kund'innen wieder zurück zu gewinnen ? Werden die noch unentschlossenen Bürger'innen erkennen, dass die neue digitale Zukunft Glasfaser braucht? Werden die Glückritter und der Platzhirsch sich einig werden, wer, wann, wo, wie die Glasfaserkabel verlegt ? Erhalten die Bürger'innen die versprochene Best (!) mögliche Versorgung ? Und vor allem steht: wann ??

Wir bleiben dran und werden vom hoffentlich glücklichen Ende im 6. Akt berichten.