Auch an unserem zweiten – virtuellen – Abend unter dem Motto "Politik und Literatur" konnten wir intensiv diskutieren, das Gelesene spiegeln und Neugier auf neue Lektüre schaffen:
„Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens, wurde von unserem Gast, Frau Cornelia Spilger vorgestellt. Die Rezensentin und die Diskutierenden waren sich schnell einig, dass dieses Buch absolut lesenswert ist. Die Leser*innen werden aufgesogen von den Schilderungen der Natur, dem Spannungsbogen der aus der Vermischung des Entwicklungsromans und des Kriminalromans entstanden ist. Kya, die Heldin des Romans, durchlebt von Kindheit an bis sie in jungen Jahren das „Marschmädchen“ ist, viel Traumatisierendes. Sie, die alleine in der Natur lebt, entwickelt die Kraft zu überleben.
Die verschiedenen aus dem Roman sich ergebenden Aspekte haben wir in einer lebhaften Diskussion aufgegriffen: Naturschilderungen, Rassismus, Gleichberechtigung, Bildung, Gewalt in der Familie, Verlust und Einsamkeit, Liebe und Vertrauen – so reich ist dieses Buch, ohne dabei Längen aufzuweisen, wie alle dann auch feststellten.
„Nun bin ich richtig neugierig geworden“, „Ich werde mir dieses Buch gleich besorgen“ so die Kommentare der Zuhörer.
Direkt zur Politik bzw. zu den möglichen Zielen der Politik führte uns das Sachbuch von Maja Göpel in „Unsere Welt neu Denken – eine Einladung“, welches Silke Haarmann vorstellte: Die Autorin ist promovierte Ökonomin und wird in Wikipedia als Transformationsforscherin und Nachhaltigkeitswissenschaftlerin geführt. Es ist richtig, das Buch im Untertitel als Einladung zu bezeichnen, denn die Autorin gibt viele verschiedene Denkansätze, die es sicher wert sind, diskutiert zu werden – auch wenn im Buch an manchen Stellen der Eindruck entsteht, der rote Faden ginge verloren und letztlich die Abhandlung recht unverbindlich endet, so sind die aufgestellten Thesen absolut diskussionswürdig. Damit genau richtig für unseren Gesprächskreis. Einige der gegebenen Ansätze konnten wir in der Diskussion vertiefen: Natur und Leben, die Aufgabe des Staates einzugreifen, unsere Konsumwelt, das „wir“ im Verhältnis zum einzelnen. Wir dachten (neu) weiter und entwickelten neuen Fragestellung: verändert Corona unser soziales Denken, unsere Bildung, unser „wir-Gefühl“, wie verändert sich der Mensch? Danke an alle Teilnehmenden – so ein toller, intensiver Gedankenaustausch!
Wir wollen diese Reihe „Politik und Literatur“ in lockerer Folge gerne fortsetzen und freuen uns auf Ihre Beteiligung: Fragen, Anregungen und Buchvorschläge gerne an unsere Email-Adresse info@spd-gablingen.de.